Donnerstag, 9. Juli 2009

Hands - One in a Googolplex


Ich muss vorweg gestehen, dass dieses Review nie auch nur im Ansatz objektiv ausfallen kann. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass sowas möglich ist, wenn ich a) den Interpreten der Platte kenne und b) selbst auch noch daran beteiligt bin (wenn auch nur in sehr kleinem und bescheidenen Maße).
Dennoch:

"Hands" ist bereits das zweite Album von Sebastian Z. alias One in a Googolplex, einem Singer-Songwriter mit unglaublichem Talent, was sowohl sein Songwriting als auch sein Gespür für die richtige Instrumentation angeht. Heutzutage kommt es sicherlich nicht mehr selten vor, dass Leute zu Hause mithilfe ihres PCs zur One-Man-Band aufsteigen, ganz im Sinne der (des!) großen The Postal Service. Das hießt aber noch lange nicht, dass all diese Leute gute Musik produzieren. Bei "One in a Googolplex" ist das allerdings der Fall.
Hands started mit "Foreign Information", einem instrumentalen Intro, das durch eine hämmernde E-Gitarre dominiert wird, und das nahezu nahtlos in Kaleidoscope einmündet. Danach kommt auch schon der erste Höhepunkte der Platte: "Accents yet unspoken", eine akkustischer Song über das Ende einer Beziehung (oder einer Beziehung, die gar nicht erst zustande kam?.."...perhaps I'm mistaken.")
Was folgt, ist "The birds in the air and everything", was langsam aber sicher immer mehr zu meinem Lieblingslied mutiert. Ich liebe den Titel und die Art und Weise, wie er in der zweiten Strophe unvermittelt im Text auftaucht. Dieses Lied ist wieder stärker von digitalen Sounds dominiert, doch gleichzeitig gibt es tolle, klare Vocals. Mit "Lighthouse" wird das Album an dieser Stelle düsterer, obwohl der Wechsel zwischen den schweren Bässen und den Akkustikgitarren und des Glockenspiels tatsächlich wie ein Wechsel zwischen hell und dunkel anmutet.
Der Titelsong "Hands" kommt daraufhin richtig leichtfüßig daher, mit schönem melodischen Gesang zur Begleitung einer Akkustikgitarre. Nach einem kurzen Zwischenspiel geht es mit "The Ocean" weiter, ebenfalls größtenteils akkustisch, aber vergleichsweise nüchtern und durch seinen warmen E-gitarren-Parts irgendwie sehr beruhigend und zum Zurücklehnen. Diese Pause ist auch nötig um noch einmal kräftig durchzuatmen, bevor "Bubble Burst" beginnt. Der erste Teil, "Cosmopolitan Kitten" ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Die Ukulele und das Glockenspiel harmonieren perfekt zu der genialen Melodie. Doch bei dieser simplen Struktur bleibt es nicht lange. In "Purr, if you feel like it", dem 2. Teil, fährt One in a Googolplex so ziemlich alle Geschosse auf, die der PC zu bieten hat. Es wird zunehmend vielschichtiger, komplexer, bis sich das ganze in ein minutenlanges Wirrwarr aus Gameboy-Geräuschen auftürmt, das der Hörer erstmal verdauen muss. Dafür kommt die Platte danach mit "A River and a Road" zu einem weiteren richtigen Höhepunkt. Allein die Zeile "A river and a road, there's a story to be told" hat einfach nur Ohrwurmcharakter.
Den Abschluss bietet schließlich "And the sky shall be painted", das besonders durch den leicht enthobenen Gesang "You like to smile, it's been a while, still got style, you like to smile..." beeindruckt. Der Song fassst die Platte mit all ihren Facetten zusammen, führt sie zu einem Endpunkt, an dem sich das Ganze schließlich auflöst. Er hinterlässt das Gefühl, dass man ein in sich geschlossenes Album gehört hat, und nicht eine Ansammlung von 11 Einzelstücken.

Es lohnt sich wirklich, sich ein wenig Zeit zu nehmen und "Hands" anzuhören. Oder besser noch: runterzuladen. Ab 28.07. wird die Platte bei amazon.com und unter iTunes erhältlich sein. Da bleibt nur zu sagen: Support your local singer-songwriter!!!
Für mehr Songs und Infos: One on a Googolplex (myspace)


currently listening: Portugal.The Man- How the leopard got its spots

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